Johann Wolfgang von Goethe
Seine Gedichte
April

Originalzitat des Gedichtes
Augen, sagt mir, sagt, was sagt ihr?
Denn ihr fragt was gar zu Schönes?
Gar des lieblichsten Getönes;
Und in gleichem Sinne fragt ihr.
Doch ich glaub' euch zu erfassen:
Hinter dieser Augen Klarheit
Ruht ein Herz in Lieb' und Wahrheit,
Jetzt sich selber überlassen,
Dem es wohl behagen müsste,
Unter so viel stumpfen, blinden,
Endlich einen Blick zu finden,
Der es auch zu schätzen wüsste.
Und indem ich diese Chiffern
Mich versenke zu studieren,
Lasst euch ebenfalls verführen,
Meine Blicke zu entziffern!
Wann entstand das Gedicht "April"?
Das Gedicht "April" wurde von Johann Wolfgang von Goethe verfasst, jedoch ist keine genaue Datierung bekannt. Es zeigt Goethes typische Verbindung von Gefühlen, Naturbildern und zwischenmenschlicher Kommunikation, die charakteristisch für seine poetischen Werke ist.
Worum geht es in dem Gedicht?
In diesem Gedicht setzt sich Goethe mit der Wahrnehmung und Interpretation von Gefühlen auseinander. Der Sprecher reflektiert den Ausdruck in den Augen einer anderen Person und interpretiert deren Gefühle, während er gleichzeitig auf die eigene Offenheit hinweist. Es ist eine poetische Erforschung von Emotionen und zwischenmenschlicher Verbindung.
Inhalt / Handlung des Gedichts
Das lyrische Ich betrachtet die Augen eines Gegenübers und deutet deren Ausdruck als ein Zeichen von Liebe und Wahrheit. Es stellt sich eine innige Verbindung her, während beide versuchen, die Gefühle des jeweils anderen zu verstehen. Der Text endet mit einer Einladung zur gegenseitigen Entzifferung von Emotionen.
Interpretation
Das Gedicht "April" reflektiert Goethes Interesse an der tiefen Emotionalität und den subtilen Zeichen der zwischenmenschlichen Kommunikation. Der Titel "April" könnte auf die Unbeständigkeit und Wechselhaftigkeit der Gefühle anspielen, die wie das Aprilwetter mal klar, mal unvorhersehbar sind. Es wird ein Balanceakt zwischen Introspektion und Offenheit dargestellt, der typisch für die romantische Literatur ist.
Stilistisch zeigt das Gedicht eine spielerische Verwendung von Metaphern und Personifikationen, die die Gefühle lebendig und nachvollziehbar machen. Es regt dazu an, sich auf die Gefühle anderer einzulassen und die eigene Verletzlichkeit zu zeigen.
Reimschema und stilistische Mittel
Das Gedicht folgt einem umarmenden Reim (ABBA), der eine harmonische und geschlossene Struktur schafft. Goethe nutzt rhetorische Fragen und Personifikationen, um die Gefühle greifbar zu machen. Durch die Wiederholung von "Augen" zu Beginn betont er die zentrale Rolle des Blicks in der Kommunikation.
andere Personen
Friedrich von Schiller - Heinrich Göbel - Johann Heinrich Pestalozzi - Ralph Gawlick