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Johann Wolfgang von Goethe

Seine Gedichte

Grenzen der Menschheit

Johann Wolfgang von Goethe - Grenzen der Menschheit


Originalzitat des Gedichtes

Wenn der uralte,
Heilige Vater
Mit gelassener Hand
Aus rollenden Wolken
Segnende Blitze
Über die Erde sä’t,
Küß’ ich den letzten
Saum seines Kleides,
Kindliche Schauer
Treu in der Brust.

Denn mit Göttern
Soll sich nicht messen
Irgend ein Mensch.
Hebt er sich aufwärts,
Und berührt
Mit dem Scheitel die Sterne,
Nirgends haften dann
Die unsichern Sohlen,
Und mit ihm spielen
Wolken und Winde.

Steht er mit festen,
Markigen Knochen
Auf der wohlgegründeten,
Dauernden Erde;
Reicht er nicht auf,
Nur mit der Eiche
Oder der Rebe
Sich zu vergleichen.

Was unterscheidet
Götter von Menschen?
Daß viele Wellen
Vor jenen wandeln,
Ein ewiger Strom:
Uns hebt die Welle,
Verschlingt die Welle,
Und wir versinken.

Ein kleiner Ring
Begränzt unser Leben,
Und viele Geschlechter
Reihen sich dauernd
An ihres Daseyns
Unendliche Kette.


Wann entstand das Gedicht "Grenzen der Menschheit"?

Das Gedicht "Grenzen der Menschheit" wurde 1781 von Johann Wolfgang von Goethe verfasst. Es ist ein Werk, das die kosmische Ordnung und die Stellung des Menschen thematisiert.

Worum geht es in dem Gedicht?

Das Gedicht beschreibt die Beziehung zwischen Mensch und Gott und thematisiert die Grenzen menschlicher Existenz im Angesicht des Göttlichen und des Kosmos.

Inhalt / Handlung des Gedichts

Das lyrische Ich erkennt die übergeordnete Macht des Göttlichen und reflektiert über die Begrenztheit des menschlichen Wissens und Seins im Vergleich zur göttlichen Unendlichkeit.

Interpretation

"Grenzen der Menschheit" ist eine Meditation über die Rolle des Menschen in der Weltordnung. Goethe hebt die Demut und die Notwendigkeit der Akzeptanz unserer Grenzen hervor.

Reimschema und stilistische Mittel:

Das Gedicht folgt einem freien Versmaß, das die Erhabenheit und die Reflexion über die Unendlichkeit betont. Goethe nutzt religiöse Bilder und Metaphern, um die kosmische Dimension zu verdeutlichen.

andere Personen


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