Logo Johann Wolfgang von Goethe

Johann Wolfgang von Goethe

Seine Gedichte

Im Sommer

Johann Wolfgang von Goethe - Im Sommer


Originalzitat des Gedichtes

Wie Feld und Au
So blinkend im Thau,
So voll und so grün!
Die Lüfte wehn,
Die Schäfchen gehn,
Die Bienen, sie summen so schön.

So wunderschön
Sich Wälder und Höhn
Vor mir ausbreiten!
Die Vögelein
Singen darein,
Die Quellen, sie murmeln darein.

So morgenhell,
So friedevoll,
So schön ist die Welt!
Mein Herz ist frei
Und Blütentau
Fällt freundlich auf mich herab.


Wann entstand das Gedicht "Im Sommer"?

Das Gedicht Im Sommer entstand um das Jahr 1771. Es gehört zu Goethes früher Naturlyrik und spiegelt die intensive Wahrnehmung der Landschaft und Jahreszeiten wider, die für seine Jugenddichtung charakteristisch ist.

Worum geht es in dem Gedicht?

Goethe beschreibt eine sommerliche Landschaft voller Leben: Tauglänzende Felder, weidende Schafe, summende Bienen, singende Vögel und murmelnde Quellen. Die Natur zeigt sich harmonisch, friedlich und reich – und diese Stimmung überträgt sich auf das Herz des lyrischen Ichs.

Inhalt / Handlung des Gedichts

In drei Strophen schildert das lyrische Ich die sommerliche Umgebung. Es beginnt mit der Beschreibung der Felder und Wiesen am Morgen, geht über zu einem weiten Landschaftspanorama und endet mit einer persönlichen Empfindung: Die Welt erscheint hell, friedlich und schön, das Herz ist frei und empfänglich für die sommerliche Fülle.

Interpretation

„Im Sommer“ ist ein klassisches Naturgedicht, das unmittelbare Sinneseindrücke und Lebensfreude ausdrückt. Es zeigt eine ungebrochene Harmonie zwischen Mensch und Natur – typisch für Goethes junge Schaffensphase. Die einfache Sprache und die lautmalerischen Elemente (Summen, Murmeln, Singen) verstärken den Eindruck einer lebendigen, erfüllten Sommerwelt.

Reimschema und stilistische Mittel:

Das Gedicht besteht aus drei Strophen mit jeweils sechs Versen. Das Reimschema ist einfach gehalten und variiert zwischen Paarreim und Kreuzreim. Stilistisch prägen es Personifikationen (Bienen, Quellen), Anaphern („So ...“), Alliterationen („blinkend im Thau“) und Lautmalerei („summen“, „murmeln“). Die Sprache ist klar und sinnlich, ganz auf die unmittelbare Naturerfahrung gerichtet.

andere Personen


Friedrich von Schiller - Heinrich Göbel - Johann Heinrich Pestalozzi - Ralph Gawlick